Infrarot Nachtsichtgerät

Infrarot Nachtsichtgerät

Ein Nachtsichtgerät ist ein hilfreicher Begleiter, wenn das Licht nicht ausreicht. Ermittler wie Polizisten, zahlreiche Überwachungsunternehmen, die Bundeswehr und die Jägerschaft setzen solche Behelfe ein, um in der Dunkelheit besser sehen zu können. Aber auch für manche Hobbys werden Nachtsichtgeräte oftmals erworben. Naturfreunde oder Vogelbeobachter, die auch während der Nacht die Tierwelt beobachten möchten, interessieren sich oftmals für die Anschaffung eines Nachtsichtgerätes. Im nachfolgenden Artikel erfahren Sie alles zum Thema Infrarot Nachtsichtgerät.

Wie funktioniert ein Infrarot Nachtsichtgerät?

Um zu verstehen wie Nachtsichtgeräte funktionieren wollen wir zunächst erläutern wie wir Menschen sehen können. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass unsere Augen reflektiertes Licht warnehmen. Sichtbare Lichtstrahlen treffen auf ein Objekt und werden reflektiert. Diese Reflektion wird vom menschlichen Auge wahrgenommen und auf unserer Netzhaut entsteht ein Bild. Im Falle des Nachtsichtgeräts werden die Lichtstrahlen von einem Verstärker aufgenommen, verstärkt und auf dem Display angezeigt. Die nicht sichtbaren Infrarotstrahlen werden dazu verwendet das Licht zu verstärken. In beiden Fällen gilt: Je mehr Außenlicht vorhanden ist, desto besser sind die Ergebnisse.

Um bei kompletter Dunkelheit oder beeinträchtigten Lichtverhältnissen eine Sichtung zu ermöglichen, gibt es mehrere Varianten:

  1. Das vorhandene, aber sehr geringe Licht kann unterstützt werden.
  2. Unsichtbare Infrarotstrahlung, die ein Objekt abstrahlt, kann in sichtbares Licht verwandelt werden.
  3. Wärmestrahlung der Objekte kann sichtbar gemacht werden, wenn die Temperatur von der Umgebungstemperatur abweicht, indem Wärmebildkameras herangezogen werden.

Die letztgenannte Methode kommt in erster Linie bei Sucheinsätzen zum Einsatz. Oder aber auch bei der Suche von Tieren zur Tierbebobachtung. Hochwertige Nachtsichtgeräte sind mit einer zusätzlichen Infrarotbeleuchtung ausgestattet. Diese kann die totale Dunkelheit heller machen. Dies ist vor allem dann hilfreich, wenn in einem Milieu gearbeitet wird in dem es dunkel bleiben muss.

 

Infrarot Nachtsichtgerät

Welche Einsatzbereiche gibt es?

Ein Nachtsichtgerät wird dann herangezogen, wenn bei Nacht oder zu wenig Licht eine gute Sicht erforderlich ist. Weil Infrarotstrahlung dazu in der Lage ist, Nebel erfolgreicher als sichtbares Licht zu durchschauen, sind Nachtsichtgeräte auch dann geeignet, wenn die Sicht durch Nebel reduziert ist. In diesem Abschnitt möchten wir Ihnen die verschiedenen Einsatzbereiche näher bringen.

Jagd

Jäger finden sich häufig auf der Fährte von verschiedenen Wildtieren. Die Jagd nach manchen Tieren kann bis in die Nacht dauern. Jäger könnten sich bei Dunkelheit prinzipiell mit einer Taschenlampe helfen. Eine Taschenlampe könnte allerdings das Tier warnen und aufscheuchen und ist deshalb keine gute Idee. Mit einem Infrarot Nachtsichtgerät wird die Jagd jedoch um einiges einfacher. Jäger sind in der Lage in der Dunkelheit zu sehen. Auch bei vollkommener Dunkelheit spendet das Nachtsichtgerät Licht und macht das unsichtbare sichtbar. Dadurch können Jäger Ihre Beute sowohl bei Dämmerungseinbruch und vollständiger Dunkelheit ausfindig machen.

Polizei und Millitär

Sicherheitseinrichtungen wie Polizei und das Milllitär im allgemeinen verwenden häufig infrarotbetriebene Nachtsichtgeräte. Die Bundeswehr setzt bei einigen Übungen ebenfalls auf Nachtsichtgeräte. Der Einsatz dieser Geräte erfolgt in der Regel in zwei Bereichen.

Sucheinsätze

Bei Sucheinsätzen versuchen die Suchenden verdächtige Personen, oder hilfsbedürftige Personen in der Dunkelheit ausfindig zu machen. Dabei kann entweder das vorhande Licht verstärkt werden, oder die Personen werden über Ihre Wärmestrahlung identifiziert.

Infiltrierung

Bei der Infiltrierung versucht das Militär sich Zugang zu einem bestimmten Ort zu verschaffen. Der Ort wird nach Feinden abgesucht, in dem die Körpertemperatur ermittelt wird, oder das vorhande Licht verstärkt wird.

Überwachungssysteme

Hochsicherheitsüberwachungssysteme sind in der Regel ebenfalls mit infrarotbetriebenen Nachtsichtgeräten ausgestattet. Meistens beinhalten die Überwachungssysteme die Funktion das vorhandene Restlicht zu verstärken. Dadurch können verdächtige Personen auch in der Dunkelheit der Nacht identifiziert werden.

Nachtsichtgerät vs Wärmebildkamera

Die Frage stellt sich, wo sind die Vorteile und die Unterschiede. Ein Nachtsichtgerät ist eine technisch hochwertige Vorrichtung, welche das Sehvermögen in der Dunkelheit verbessert. Zusätzlich können Nachtsichtgeräte Infrarotstrahlungen sichtbar machen.

Die Arbeitsweise der Nachtsichtgeräte unterscheidet sich nahezu stets von der von Wärmebildkameras. Während Wärmebildkameras verstärkt mit Infrarot arbeiten und mit einem Detektor ausgestattet sind, arbeiten Nachtsichtgeräte mit einem Restlichtverstärker. Die wenige Strahlung trifft dabei auf Elektronen und wird durch eine Hochspannung im Vakuum beschleunigt. Diese trifft auf einen Leuchtschirm um durch Fluoreszenz ein bekanntes grünliches Licht zu bilden. Wenn es aber keine Lichtquelle gibt, werden die zusätzlichen Infrarotstrahler benutzt. Diese erzeugen eine künstliche Lichtquelle für das Nachtsichtgerät. Sichtbar wird das Umfeld erst auf der Fotokathode.

Welche Infrarot Nachtsichtgeräte sind die besten?

Nachtsichtgeräte sind sehr gute Werkzeuge im Kampf gegen die Dunkelheit. Das Produkt, dass für Sie geeignet ist richtet sich in der Regel immer nach Ihrem Bedarf und wofür Sie das nachtsichtgerät einsetzten möchten. Sie finden nachfolgend zwei Nachtsichtgeräte, welche auf die Redaktion online einen guten Eindruck gemacht haben.

Bresser Nachtsichtgerät

Das digitale Infrarot Nachsichtgerät mit binokularem Einblick überzeugt durch seine überaus hochwertige Verarbeitung. Die 3-fache Vergrößerung und der 2-fache digitale Zoom liefern sehr scharfe Bilder der Objekte. Die intuitive Menüführung in Verbindung mit der Gummiarmierung sorgen für eine sichere Bedienung. Zudem ist das Gerät mit einer Micro-USB Schnittstelle ausgestattet und verfügt über einen Micro-SD Karten Steckplatz. Den Kunden gefiel, dass der gesamte Sichtbereich gleichmäßig ausgeleuchtet und scharf ist und durch das relativ leichte Gewicht das Gerät gut für freihändigen Einsatz geeignet ist.

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Coollife Nachtsichtgerät

Das Infrarot Nachsichtgerät ist ein binokulares Nachtsichtgerät mit einem 2 Zoll TFT-Bildschirm. Ein eingebautes Einstellungsmenü bietet insgesamt neun Sprachen, die Einstellung von Datum und Uhrzeit, eine einfache Verbindung mit Computer und TV, Replay-Funktion, Betrieb mit acht AA Batterien (im Lieferumfang enthalten).

Die Kunden befanden die Bildqualität als erste Klasse, ihnen gefiel, dass man auch mit Gleitsichtbrille alles gut und entspannt sehen kann.

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Worauf sollte man beim Kauf achten?

Wenn Sie sich dazu entschlossen haben ein Infrarot Nachtsichtgerät zu kaufen, dann gibt es einigen Dinge auf die Sie achten sollten.

Bildverstärkerröhre

Die Bildverstärkerrohre ist eines der wichtigsten Komponenten eines Restlichtverstärker Nachtsichtgerät. Im Freien fällt das Restlicht auf die Bildverstärkerröhre. Bei dem Aufeinandertreffen setzt das Licht an der integrierten Photokathode Elektronen frei. Diese Elektronen werden in einem elektrischen Feld beschleunigt und treffen auf der anderen Seite auf einen fluoreszierenden Schirm, wo sich die Elektronen in sichtbares Bild umwandeln. Dieses Licht wird schließlich durch das Okular betrachtet. Über die Zeit gab es viele technologische Fortschritte weshalb die Bildverstärkerröhre heute in Generationen unterteilt werden.

Generation 0

Restlichtverstärker der 0. Generation nehmen Infrarotstrahlen im nahen Infrarotbereich auf. Sie verfügen über keine besonders starke Leistung und die integrierte Fotokathode besitzt eine geringe Infrarotempfindlichkeit. Das Restlicht kann somit nur mäßig verstärkt werden. Nachtsichtgeräte dieser Generation müssen in der Regel in Kombination mit zusätzlichen Strahlern verwendet werden, um ein brauchbares Bild zu erzeugen. Auch die Reichweite dieser Geräte ist mit 50-100m nicht besonders hoch. Wir empfehlen Ihnen diese Geräte zu vermeiden. Die Fotokathodenempfindlichkeit liegt bei solchen Geräten im Bereich bis 30 µA / Im.

Generation 1

Nachtsichtgeräte dieser Generation sind eine Weiterentwicklung der Generation 0. Während der Entwicklung erhofften sich Hersteller Nachtsichtgeräte, welche ohne zusätzlichen stromfressenden Lichtquellen auskommen. Mit Restlichtverstärker dieser Generation (1 Stufig) können Sie maximal eine 1000fache Lichtverstärkung herbeirufen. Nach einiger Zeit wurden die Bildverstärkerröhre der ersten Generation aneinander gereiht um ein noch besseres Ergebnis zu erzeugen. Die Lichtverstärkung konnte dadurch deutlich gesteigert werden. Leider blieb die Bildqualität aufgrund der gering empfindlichen Fotokathode aber weiter hinter den Erwartungen. Nachtsichtgeräte dieser Generation verfügen über eine maximale Fotokathodenempfindlichkeit von 180 µA / Im.

Generation 2

Infrarot Nachtsichtgeräte der zweiten Generation verfügen über eine höhere Lichtverstärkung und eine höhere Empfindlichkeit der Fotokathoden. Die zweite Generation wurde durch Mikrokanaltechnik möglich gemacht. Nachtsichtgeräte dieser Generation erreichen eine Fotokathodenempfindlichkeit zwischen 200 – 700 µA / Im (2, 2+ S Modelle)

Generation 3

Restlichtverstärker der 3 Generation verfügen über den neusten Stand der Technik. Mit Geräten aus dieser Reihe erhalten Sie die besten Bilder und Ergebnisse. Die Fotokathode kann je nach Modell Werte zwischen 800 – 1800 µA / Im annehmen.

Objektiv

Abgesehen von der Empfindlichkeit der Fotokathode beeinflusst das Objektiv die Qualität der Bildaufnahme. Achten Sie auf einen Lichtdurchlass (F-Zahl) kleiner 2.0 für gute Ergebnisse. Die Brennweite sollte ebenfalls nicht zu groß sein, da dadurch der Lichtdurchlass geringer wird.

Okular

Das Okular sollte wenn möglich aus Glas bestehen und zusätzlich eine gute Gummimuschel besitzen, damit das Gerät angenehm für die Augen ist.

Was kostet ein Infrarot Nachtsichtgerät: Test aus dem Netz?

Wenn Sie ein Infrarot Nachtsichtgerät kaufen wollen, werden Sie feststellen, dass die Preisdifferenzen erheblich sind. Wie viel Sie aufbringen, hängt primär davon ab, für welche Generation Sie sich entscheiden.

  • Preisgünstig sind Geräte der ersten Baureihe, die Sie üblicherweise für weniger als 100 Euro erwerben können.
  • Im mittleren Preisbereich von 100 Euro bis 1 000 Euro liegen die Nachtsichtgeräte der zweiten Baureihe.
  • Soll es ein Gerät der dritten Baureihe sein müssen Sie mit zumindest 1.000 Euro rechnen. Einige Geräte aus diesem Bereich kosten sogar über 3 000 Euro.

Tipps und Tricks

  1. Die Empfindlichkeit der Fotokathode ist maßgeblich dafür wie stark das Restlich verstärkt wird. Achten Sie daher beim Kauf auf eine Hohe Empfindlichkeit.
  2. Lassen Sie sich nicht von Slogans wie x Facher Lichtverstärkung beeindrucken. Maßgeblich für die Bildqualität ist vor allem die Fotokathode.
  3. Achten Sie beim Kauf auch unbedingt auf die Lebensdauer der Röhre.
  4. Große Nachtsichtgeräte sind meistens günstiger, dafür aber auch um einiges schwerer. Nehmen Sie lieber ein kleineres Nachtsichtgerät, das möglichst wenig Gewicht hat und in eine Tasche passt.
  5. Nachtsichtgeräte gibt es entweder mit einem Auge oder zwei (Monokular , bzw. Binokular).
  6. Nachtsichtgeräte mit einem Okular aus Glas erzeugen bessere Ergebnisse und Bildaufnahmen. Meiden Sie Okulare aus Kunststoff.
  7. Achten Sie darauf, dass das Gerät sich leicht mit Zubehör wie Halterung und Ersatzteilen ausstatten lässt.

Fazit

Ein Nachtsichtgerät ist ist ein nettes Werkzeug. Es ist allerdings sehr stark von den umgebenden Lichtverhältnissen abhängig. Wenn Sie für alle Fälle und unabhängig von den Lichtverhältnissen arbeiten wollen empfehlen wir Ihnen eine Wärmebildkamera.