Fibromyalgie ist in Deutschland sehr weit verbreitet. Von 100 Menschen erkranken zwei an Fibromyalgie. Bei den Betroffenen handelt es sich in den meisten Fällen um Frauen. Rund 80 Prozent der Patienten sind weiblich. Um die Schmerzen in den Begriff zu bekommen, helfen oft nur Medikamente und langwierige Therapien. Als alternative Behandlungsmethode kann aber auch eine Infrarotkabine helfen. Ob und wie sehr die Nutzung einer Infrarotkabine bei Fibromyalgie hilft, erfahren Sie in diesem Artikel.
Was ist Fibromyalgie?
Fibromyalgie ist ein Schmerz-Syndrom, welches neben Muskelschmerzen auch Müdigkeit, Schlafstörungen und Erschöpfung mit sich bringt. Sollte diese Krankheit stark ausgeprägt sein, wird die Leistungsfähigkeit des Betroffenen stark eingeschränkt. Bei MRT oder Ultraschall Untersuchungen sind meist keine organischen Schäden zu erkennen. Man bezeichnet Fibromyalgie auch generalisiertes Weichteilrheuma. Die Muskelschmerzen können sehr plötzlich auftreten. Betroffene können sehr lange unter Symptomen leiden, ohne es als Fibromyalgie zu erkennen.
Welche Symptome treten bei Fibromyalgie auf?
Das Hauptsymptom bei Fibromyalgie sind tiefe Muskelschmerzen. Diese Schmerzen halten meist mehr als drei Monate an und sind mit Schlafstörungen und Erschöpfung verbunden. In manchen Fällen können auch Depressionen oder Angstzustände auftreten. Zusätzlich zu diesen Symptomen können auch Schwellungen und Ödeme um die Augen auftreten. Diese können auch zu Sehstörungen führen. Aber auch weitere seelische Probleme können auftreten. Vor allem Nervosität, innere Unruhe, Antriebsverlust oder Niedergeschlagenheit können den Betroffenen plagen. Manche Patienten reagieren überempfindlich auf Gerüche, Lärm oder Licht.
Typischen Symptome zusammengefasst:
- Muskelschmerzen
- Schlafstörungen
- Müdigkeit
- Schwellungen am Körper
Welche Heilmethoden gibt es für Fibromyalgie?
Grundsätzlich lässt sich diese Krankheit nicht heilen. Jedoch ist es möglich mit der richtigen Behandlung die Symptome zu beherrschen und den Schmerz zu lindern. Hierbei wird für jeden Patienten individuell eine Behandlungsmethode erarbeitet, welche auf ihn zugeschnitten ist. Für diese Ausarbeitung spielen besonders die Art und das Ausmaß der Schmerzen beziehungsweise Symptome eine große Rolle. Aber auch der Verlauf der Krankheit hat einen gewissen Einfluss. Welche Methode zum Einsatz kommt richtet sich ganz danach, wie der Patient die Methode aufnimmt.
Bewegungstraining
Um die Muskelschmerzen zu lindern kann ein Ausdauertraining hilfreich sein. Dieses sollte zwei bis dreimal die Woche bei geringer bis mittlere Intensität durchgeführt werden. Folgende Sportarten eignen sich hierfür besonders gut:
- Wandern
- Walking
- Schwimmen
- Aquajogging
- Radfahren
- Ergometer- Training und Tanzen.
Zusätzlich zu diesen Sportarten können auch folgende Trainings helfen, um die Gelenk- und Muskelfunktion zu verbessern:
- Wassergymnastik
- Funktionstraining oder Trockengymnastik.
Physikalische Therapie
Um die Beschwerden zu lindern, kann eine Wärmebehandlung durchgeführt werden. Zusätzlich dazu kann auch eine Balneotherapie helfen. Bei dieser Therapie kommen auch medizinische Bäder zum Einsatz.
Psychotherapie
Während einer Verhaltenstherapie können die Patienten lernen, den Schmerz neu zu bewerten. Somit ist der Schmerz zwar nicht verschwunden, jedoch steht er nicht mehr im Mittelpunkt.
Entspannungsverfahren
Da Stress die Schmerzen und alle anderen Symptome nur verstärkt, ist es wichtig, den Stress unter Kontrolle zu bekommen. Dies kann am besten mit Entspannungsmethoden erzielt werden. Hierzu zählen progressive Muskelentspannungen (nach Jacobsen) und autogene Trainings. Aber auch Yoga, Tai-Chi oder Qigong können bei der Stressbehandlung helfen.
Medikamentöse Therapie
Medikamente gezielt gegen Fibromyalgie gibt es nicht, aber manche Symptome lassen sich mit Medikamenten ein wenig lindern. Ein Beispiel hierfür wären die Depressionen. Diese lassen sich mit Antidepressiva in den Griff bekommen. Andere Medikamente wären Antikonvulsiva. Diese wurden normalerweise für die Behandlung von Nervenschmerzen oder Epilepsie entwickelt, können aber auch bei Fibromyalgie eingesetzt werden. Dieses Medikament sorgt dafür, dass die Schmerzen ein wenig gelindert werden.
Mit herkömmlichen Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Paracetamol können die Schmerzen bei Fibromyalgie nicht behandelt werden, da diese wirkungslos sind. Eine Ausnahme stellt Tramadol dar. Dieses Schmerzmittel kann auch bei Fibromyalgie angewendet werden, um die Schmerzen zu lindern. Es empfiehlt sich immer vorher mit einem Arzt zu sprechen.
Alternative Heilmethoden
Alternativ zur Schulmedizin kann auch die traditionelle chinesische Medizin angewendet werden. Darunter fällt die Akupunktur und die Osteopathie. Manche Patienten behandeln ihre Symptome auch mit homöopathischen Mitteln.
Patientenschulung
Bereits am Anfang werden die Betroffenen geschult und erhalten alle nötigen Informationen über die Krankheit und die Behandlung. Zusätzlich dazu können sie sich auch mit anderen Patienten austauschen und sich Tipps holen.
Reha- Maßnahmen
Aufgrund der starken Schmerzen und der damit verbundenen Erschöpfung ist es vielen Betroffenen nicht möglich ihrer Arbeit nachzugehen. Aus diesem Grund gehen viele Patienten verfrüht in die Pension. Hierbei kann eine Rehabilitationstherapie innerhalb einer Klinik hilfreich sein. Typisch für Rehaaufenthalte ist das Bündeln verschiedener Therapien, um Heilung herbeizuführen. Darunter befinden sich Patientenschulungen, Entspannungsverfahren, physikalische Maßnahmen und psychologische Betreuung.
Kann eine Infrarotkabine bei Fibromyalgie helfen?
Ja, eine Infrarotkabine kann bei der Behandlung von Fibromyalgie helfen. Durch die Wärme werden die Muskeln entspannt und die Schmerzen gelindert. Anders als bei der Sauna wird die Haut bei einer Infrarotkabine nicht nur oberflächlich erwärmt, sondern die Infrarotwärme dringt tief in den Körper ein und erwärmt ihn vollständig. Eine Infrarotsauna kann bei Muskelschmerzen generell also helfen. Es empfiehlt sich dennoch vorher mit einem Arzt zu sprechen.
Welche Wirkung hat Infrarot auf Fibromyalgie?
Durch die Tiefenwärme der Infrarotstrahlen werden die Schmerzen der Patienten gelindert. Aber auch der Stoffwechsel wird beschleunigt. Diese Behandlung sollte zwei- bis drei- mal die Woche durchgeführt werden. Nach den ersten zwölf Durchgängen ist eine deutliche Verbesserung zu erkennen. Die Infrarotwärme entspannt die Muskeln. Dadurch treten weniger Muskelschmerzen auf.
Welche Vorteile?
- Stärkt das Immunsystem
- Entspannt die Muskeln und lindert Schmerzen
- Der Körper schwitzt und scheidet dadurch Giftstoffe aus.
- Stresshormone bauen sich ab.
Welche Nachteile?
- Nicht bei allen Personen erzielt die Infrarotkabine eine Linderung der Symptome und ist somit nicht bei jeder Therapie anwendbar.
- Teilweise hohe Anschaffungskosten
- Nicht geeignet für Menschen mit Kreislaufproblemen.
Tipps und Tricks
- Bevor Sie sich in die Sauna begeben sollten Sie sich mit Ihrem Arzt absprechen.
- Bei Herz-kreislaufproblemen, ist Vorsicht geboten.
- Falls Sie die Infrarotsauna täglich aufsuchen möchten empfiehlt sich ein Kauf
- Kaufen Sie sich eine Infrarotkabine, wenn Sie sie täglich verwenden.
- Bleiben Sie bei den ersten Versuchen nicht zu lange in der Infrarotkabine. Beginnen Sie mit 10 Minuten und steigern Sie die Zeit langsam.
- Sollten nicht sofort Verbesserungen auftreten nicht den Kopf hängen lassen. Bei dieser Methode dauert es ein wenig, bis sich eine Wirkung einspielt.
Fazit
Es gibt aktuell keine Studien, oder wissenschaftlichen Funde, die die Wirksamkeit von Infrarotsauna bei Weichteilrheuma belegen können. Nichtsdestotrotz kann sich die Nutzung der Sauna positiv auf Ihren Körper auswirken. Wichtig ist wie immer die Absprache mit Ihrem Arzt um Schäden zu vermeiden. Die Nutzung der Infrarotkabine kann bei Fibromyalgie bei einigen Menschen deutliche Verbesserungen hervorrufen.