Die heutige Technik ist in den letzten Jahrzehnten in vielen Bereich sehr weit vorangeschritten. Die Fotografie zählt zu einem der Bereiche die geradezu revolutioniert wurde. Während man mittlerweile mit Smartphones so gute Bilder machen kann, wie es vor 10 Jahren nur mit einem teuren Spezialmodell möglich war, so haben sich auch Nischenprodukte stark verbessert.
Zu diesen Nischenprodukten zählt die Infrarotkamera. Diese Sparte ist in den letzten Jahren deutlich besser geworden, was dazu führt, dass diese Kameras sehr gute Bilder machen können. Doch wie funktioniert eine Infrarotkamera? Und worauf sollte man beim Kauf einer solchen Kamera achten? Mit diesen und noch weiteren Fragen beschäftigt sich der nachfolgende Artikel.
Wie funktioniert eine Infrarotkamera?
Die Funktionsweise einer Infrarotkamera ist relativ einfach zu erklären. Prinzipiell basiert das System darauf, dass alle Gegenstände und Lebewesen Infrarotenergie abstrahlen. Die Kamera erkennt diese Strahlen und misst die darin enthaltene Energie. Anhand dieser Messungen erstellt die Kamera ein Bild. Dieses Bild zeigt entweder die unterschiedlichen Temperaturen an, oder das Bild wird dank Infrarotstrahlung aufgehellt. So gelingen Bilder auch im Dunkeln, ohne Licht.
Die Infrarotkamera beinhaltet ein optisches System, welches die Infrarotenergie auf einem Detektor-Chip zusammenfasst. Dieser Chip besteht aus vielen kleinen Pixeln, die in der Form eines Rasters angeordnet sind. Jeder dieser kleinen Pixel reagiert auf die Infrarotenergie, wodurch ein Signal erzeugt wird. Durch diese Signale wird eine mathematische Berechnung in Gang gesetzt, mit der der Prozessor der Infrarotkamera eine farbliche Darstellung erzeugt.
Oft sind Infrarotkameras in Nachtsichtgeräte eingebaut, um die Sicht im Dunklen noch weiter zu verbessern. Weiterhin gibt es sogenannten Standkameras, die sich der Technik der Infrarotkameras bedienen. Diese befestigt man an einem festen Platz und sobald ein Objekt sich der Kamera nähert, macht die Kamera eine Aufnahme. Eine Infrarotkamera wird nur im Fall der Wärmebildkamera zur Temperaturmessung verwendet.
Wie unterscheidet sich eine Infrarotkamera von einer Wärmebildkamera?
Die Begriffe Infrarotkamera und Wärmebildkamera werden häufig als Synonyme verwendet. Obwohl dies theoretisch richtig ist, versteht man in der Praxis häufig etwas anderes unter diesen beiden Geräten. Während die Wärmebildkamera lediglich die infraroten Wärmeemissionen eines Gegenstands oder eines Körpers darstellt, so kann die Infrarotkamera für gewöhnlich auch herkömmliche Fotos schießen.
Zwar arbeitet die Wärmebildkamera mit Infrarottechnik, jedoch unterscheiden sich die Bilder im Endeffekt gewaltig. Die Fotos einer Wärmebildkamera werden in sogenannten Falschfarben dargestellt, bei denen die kalten Bereiche in Blautönen gehalten sind, während die warmen Bereiche in der Farbe Rot markiert sind. Die Infrarotkamera ist häufig mit zwei Objektiven ausgestattet und macht zu dem Wärmebild auch noch ein herkömmliches Foto.
Wo werden Infrarotkameras eingesetzt?
Diese Technik der Infrarotkamera ist für viele Bereiche nützlich und wird deshalb in vielen Branchen angewendet. Dazu zählen unter anderem: Industrie, Bau und Fahrzeugbau. Neben diesen kommerziellen Einsatzgebieten wird die Technik allerdings auch bei der Grenzsicherung, in der Strafverfolgung und von der Feuerwehr genutzt. Für militärische Zwecke werden auch Infrarotkameras hergestellt, hier werden diese häufig integriert in Nachtsichtgeräten verbaut.Im privaten Bereich kann man die Infrarotkamera gut für drei Zwecke verwenden: die Jagd, die Fotografie von Natur und Wildtierbeobachtung und in Überwachungsanlagen, die für die Sicherung des eigenen Hauses oder des Geschäfts gedacht sind.
Jagd
Eine Infrarotkamera lässt sich auch für die Jagd einsetzen. Bei der Jagd kann mit einer solchen Jagdkamera ein Tier oder sogar ein ganzes Rudel in der Dunkelheit aufgespürt werden. Auf diese Weise lassen sich die Bewegungen der Tiere in der Nacht hervorragend aufzeichnen und nachvollziehen. Diese Wildkameras können ebenfalls sehr gut zur Fotografie der Natur und der Wildtierbeobachtung genutzt werden. Die dafür entwickelten Wildkameras können an prominenten Stellen aufgehängt werden und werden bei Bewegung aktiviert. Die Infrarotkamera wird dazu entweder als Nachtsichtgerät verwendet, oder um einfache Bilder zu schießen.
Sicherheit
Eine wichtige Komponente sind die Infrarotkameras auch bei Überwachungsanlagen. Hier können sie als Teil von Geländeüberwachung für Heim, Betriebsstätte oder Geschäft dienen. Die Infrarotkamera erkennt Bewegungen auch im Dunkeln, da sie auf Temperatur reagiert. Falls sie etwas registriert beginnt sie die Aufnahme, was zur Überführung von Straftätern führen kann. Einige Modelle sind auch mit einer Aufzeichnungsfunktion ausgestattet, sodass Sie eine voll funktionsfähige Überwachungskamera besitzen.
Drohnen
Drohnen eröffnen die Möglichkeit weitreichende Bilder aus vielen verschiedenen Perspektiven und geeigneter Entfernung durchzuführen. Darüber hinaus lässt sich der ganze Vorgang auch noch bequem per Fernsteuerung bedienen. Eine Infrarotkamera wird aus diesem Grund auch häufig mit einer Drohne kombiniert. Dadurch wird es möglich komplizierte Aufnahmen aus der Ferne und sicherer Entfernung zu tätigen. Infrarotkameras kommen für Drohnen in folgenden Bereichen zum Einsatz:
Archäologie
Archäologen versuchen regelmäßig die Geschichte zu erweitern. Um dies zu bewerkstelligen ist es erforderlich, dass Sie Aushebungen durchführen und Orte genau erkunden. Diese Expeditionen können teilweise sehr gefährlich sein, wenn das Terrain nicht ganz bekannt ist. Um die Sicherheit der Archäologen zu gewährleisten können Teams mittlerweile Drohnen als zusätzliches Augenpaar verwenden, um die Gegen zu erkundschaften.
Gebäudesicherung
Gebäude müssen regelmäßig gewartet werden, um die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten. Um die Gebäude schnell von allen Seiten untersuchen zu können bedient man sich häufig Infrarotkameras für Drohnen. Die Drohne umfliegt das komplette Gebäude aus verschiedenen Winkeln. Dabei wird Dämmung , Starkstromleitungen und ähnliches untersucht.
Naturerkundung
Kameras mit Infrarottechnologie setzt man häufig auch bei der Naturerkundung ein. Zur Naturerkundung gehört das Beobachten von Flora und Fauna. Also Tieren, Pflanzen und die Lebensräume in denen das Objekt der Begierde liegt. Besonders beliebt ist der Einsatz von Infrarotkameras zur Tierbeobachtung.
DYI Projekte
Bei DYI Projekten (Do it yourself) liegt der Fokus darauf etwas handwerkliches Geschick zu zeigen und sich beispielsweise eine Kamera mit Infrarot selber zu bauen. Das lohnt sich für allem für Projekte wo Sie eine Infrarotkamera beispielsweise mit einem Raspberry Pi oder Arduino kombinieren und damit Ihre eigene Überwachungsanlage oder Drohne zu bauen. Die möglichen Projekte sind vielfältig und Ihrer Kreativität sind prinzipiell keine Grenzen gesetzt. Sie können allerdings auch kleinere weniger ambitionierte Projekte starten und eine Infrarotkamera beispielsweise mit einem IPhone, oder Android Smartphone kombinieren, um Infrarotstrahlung sichtbar zu machen.
Welche Infrarotkameras sind die besten?
Auf dem Markt existieren unzählige Produkte von verschiedenen Herstellern. Wir haben für Sie zwei Produkte online herausgesucht, die einen soliden Eindruck auf uns machen.
Victure Infrarotkamera
Die Wildkamera von Victure ist eine ideale Kamera für Naturfotografien und die Wildtierbeobachtung. Sie weist eine Fotoauflösung von 16 MP und eine Videoauflösung von 1080P auf, wodurch hochauflösende Fotos und Videos garantiert sind. In dieser Wildkamera sind 26 Infrarot-LEDs verbaut, wodurch erstklassige Nachtaufnahmen entstehen. Der automatische Tag/Nacht-Sensor sorgt dafür, dass die besten Szenen der Tierwelt von der Kamera festgehalten werden.
Die Kamera ist dafür entwickelt, dass sie an einem bestimmten Ort montiert wird, um von dort aus die Natur zu fotografieren und zu filmen – aus diesem Grund ist sie auch in Tarnfarben gehalten. Sie löst automatisch aus, sobald sich etwas im Bildausschnitt bewegt. Auch Regen macht ihr nichts aus, da sie komplett wasserdicht ist.
Campark Infrarotkamera
Die Wildkamera von Campark fungiert als optimale Fotofalle für Naturbeobachtung oder zum Schutz von Gelände. Sie weist eine 16 MP Kamera für Fotos auf und filmt in 1080P, zur besseren Aufnahme bei Nacht wurden außerdem 26 Infrarot-LEDs verbaut. Die Wildkamera weist ein großes LCD Display auf, auf dem bei Tag scharfe Farbbilder und bei Nacht qualitativ hochwertige Schwarz-Weiß Bilder zu sehen sind.
Die Kamera von Campark ist als stationäre Fotofalle gedacht, die an einem bestimmten Ort montiert wird. Zu diesem Zweck ist sie auch komplett wasserdicht, damit Regen keine negativen Auswirkungen auf das Gerät haben kann. Da die Kamera auf Bewegungen reagiert, eignet sie sich gut zur Beobachtung von Tieren und zur Sicherung des eigenen Geländes.
Worauf sollten Sie beim Kauf einer Infrarotkamera achten?
Hat man sich zum Kauf einer Infrarotkamera entschlossen, so gibt es einige Punkte, auf die man unbedingt achten sollte. Dazu zählen besonders die Auflösung, die Frage, ob die Kamera wasserdicht ist, die Übertragung der Bilder und die Akku- beziehungsweise Batterieleistung. Dies sind grobe Anhaltspunkte, hinter denen sich im Endeffekt aber die wichtigsten Eigenschaften einer solchen Kamera verbergen.
Auflösung
Die Auflösung ist vielleicht das wichtigste Kriterium, da von der Auflösung die Qualität der Bilder abhängt. Eine gute Infrarotkamera sollte für gute Fotos mindestens 16 MP aufweisen. Zudem sollte sie in nicht weniger als 1080P filmen, da es sich hierbei bereits um HD-Qualität handelt. Diese Werte sind bereits als gut anzusehen, alles darüber ist natürlich noch besser.
Wasserdicht
Eine gute Infrarotkamera sollte wasserdicht sein. Dabei ist es egal, ob es sich um eine Standkamera handelt oder nicht. Widmet man sich der Naturfotografie, so kann es immer passieren, dass man in einen Regenschauer gerät. Reagiert die Kamera empfindlich auf Nässe, so ist sie für den Gebrauch in der Natur nicht wirklich geeignet.
Sicherung der Bilder
Macht man Fotos und Videos, so möchte man diese schließlich auch begutachten. Normalerweise lassen sich die Bilder mittels USB auf den Computer übertragen. In manchen Fällen muss man die SD-Karte entfernen und diese dann separat mit dem PC verbinden. Mindestens eine der beiden Möglichkeiten sollte allerdings vorhanden sein, damit man die Infrarotkamera ordentlich verwenden kann.
Tipps und Tricks
- Infrarotstrahlung und damit verbunden auch Infrarotkameras sind nicht schädlich für die Augen.
- Sie können mit etwas handwerklichem Geschick Ihre Kamera zu einer Infrarotkamera umbauen.
- Eine Infrarotkamera lässt sich auch sehr gut als Überwachungskamera für Ihr zu Hause oder Ihr Baby einsetzen. Die Kamera ist für das Baby nicht schädlich.
- Aktuell gibt es keine Hinweise, die darauf schließen lassen, dass eine Infrarotkamera schädlich für die Augen wäre. Fragen Sie bei Bedenken am besten Ihren Arzt.
- Infrarotstrahlung dringt durch Wände und auch Kleidung. Es ist deshalb nicht so einfach eine Infrarotkamera auszutricksen. Infrarotstrahlung hat jedoch Probleme durch Glas zu strahlen.
- Wir empfehlen Ihnen eine Infrarotkamera online oder im Fachhandel zu kaufen. Online finden Sie es bei bekannten Seiten wie Amazon, Ebay, Media Markt oder Saturn.
Fazit
Die Technik der Infrarotkamera zeigt sich als äußerst raffiniert und vielseitig. Für den kommerziellen Gebrauch ist die Infrarotkamera in vielen Bereich mittlerweile fast unerlässlich geworden. Jedoch zeigt sich auch, dass eine Infrarotkamera für viele private Tätigkeiten einen großen Mehrwert bietet.
Ist man Jäger oder leidenschaftlicher Natur- und Tierfotograf, so ist eine Infrarotkamera eine extreme Bereicherung. Durch die nächtlichen Aufnahmen kann man die Tiere besser verstehen und verfolgen, was zu besseren Ergebnissen in diesen Bereichen führt. Schließlich eignet sich die Infrarotkamera auch sehr zum Schutz des eigenen Grundstücks oder des Geschäfts, da sich nächtliche Eindringlinge nicht vor den Infrarot-LEDs verstecken können.